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Donnerstag, 14. Februar 2013

"Dinner mit Rose" von Danielle Hawkins


Als Josephine ihren Freund beim Fremdgehen mit ihrer besten Freundin erwischt beschließt sie, dass es Zeit für eine Veränderung in ihrem Leben ist. Kurzerhand zieht sie von Australien nach Neuseeland. Hier, in dem beschaulichen Örtchen Waimanu wohnt ihre Tante Rose – und ihre Jugendliebe Matthew, den sie nie ganz vergessen konnte.

Schon das Cover von Danielle Hawkins Debütroman „Dinner mit Rose“ ist absolut gelungen. Die zarten Pastellfarben laden zum Träumen ein und die Rosatöne harmonieren perfekt mit dem Romantitel. Hat man erst einmal begonnen zu lesen, findet man sich schnell in einer warmherzigen Atmosphäre wieder, die man so schnell nicht verlassen möchte.
Tante Rose ist eine schrullige Dame, die ihre kleine Farm und ihre Küche eigenwillig aber voller Charme führt.
Josephine fühlt sich hier mit offenen Armen empfangen. Ihre heimliche Liebe zu Matt belastet sie, dennoch ist sie froh, in seiner Gegenwart sein zu können.

Die Charaktere pflegen einen liebevollen, humorvollen Umgang und die scherzhaften Dialoge bringen den Leser regelmäßig zum schmunzeln.

Alles könnte so schön sein, in dieser rosafarbenen Zuckerwattewelt. Doch dann erkrankt Rose an Krebs und plötzlich hat dieses erst etwas seicht anmutende Buch ungeahnten Tiefgang.
Die Familie ist erschüttert über Roses Schicksal doch diese erträgt die Situation mit bewundernswerter Würde und verliert dabei eins nie – ihren Sinn für Humor.

Manchmal liegen lachen und weinen nur einen schmalen Grat von einander entfernt. In dieser Geschichte ist dies definitiv der Fall.
Danielle Hawkins ist ein wunderbar bewegender Roman gelungen in dem ich mich von der ersten bis zu letzten Seite wohl fühlte. Sie zeigt mit ihrer Geschichte, dass es egal ist, ob man krank oder gesund ist, ob das Haus ein Loch im Dach hat und der Wind durch jede Ritze zieht. Gemeinsam mit geliebten Menschen lässt sich aus jeder Situation dass Beste machen und so manches gelingt leichter, wenn man das Leben nicht allzu ernst nimmt.

Mit Tante Rose hat die Autorin eine Protagonistin erschaffen, von der es schwer fällt, am Ende des Buches Abschied zu nehmen. Aber auch alle anderen Charaktere sind perfekt gelungen. Die detaillierten Beschreibungen lassen die Figuren lebendig werden. Jeder ist auf seine Art ein schräger Vogel und zusammen bilden sie eine außergewöhnliche Dorfgemeinschaft. Auch für die Beschreibung der Eigenarten der Tiere nimmt sich Danielle Hawkins Zeit, so dass man nach der Lektüre am liebsten selbst ein Hausschwein möchte, nur um dieses mit einer eigens dafür bestimmten Schweinegabel zu kraulen.

Meine Erwartungen an diesen Roman wurden vollkommen erfüllt und ich freue mich schon jetzt auf ein nächstes Buch von Danielle Hawkins.