Mit „Endlich wieder Weiberabend“
veröffentlicht Joanne Fedler die Fortsetzung ihres Bestsellers
„Weiberabend“.
Der erste Band ist mir nicht bekannt,
aber durch eine kurze Vorstellung aller Charaktere am Anfang des
Buches findet man sich schnell in der Geschichte zurecht.
6 Jahre sind seit dem letzten
Weiberabend vergangen und die Freundinnen Jo und Helen haben
beschlossen, dass es endlich einmal wieder Zeit für ein Wochenende
fern von ihren Männern, Kindern und dem Haushalt ist. Einige
Freundschaften haben sich in der Zwischenzeit zerschlagen oder aus
den Augen verloren, andere sind hinzugekommen.
Und so wird sich an diesem Wochenende
ein gemischter Haufen aus alten und neuen Bekanntschaften in einem
luxuriösen Haus treffen.
Die Autorin verfasst ihren Roman in
einer locker, leichten Sprache. Keine der Protagonistinnen hatte es
in ihrem Leben leicht, doch alle haben sie einen mehr oder weniger
humorvollen Weg gefunden um mit ihrem Schicksal umzugehen.
Am Anfang gelang es mir mühelos, mich
in die Geschichte einzulesen. Joanne Fedler lässt die Gespräche der
Frauen authentisch und lebhaft aufleben, so dass man sich mitten
unter ihnen meint.
Was ich zu Beginn als angenehm empfand,
ging mir im Verlauf des Buches allerdings mehr und mehr auf die
Nerven.
Außer den Unterhaltungen der Damen
gibt es keinerlei Handlung. Die Themen sind überwiegend
oberflächlich und drehen sich einzig und allein um Mütter,
Ehemänner, Kinder und Schönheits-OPs.
Diese banalen Gespräche langweilen
mich schon im Alltag und so kam es, dass ich „Endlich wieder
Weiberabend“ zunehmend ermüdend empfand. Gegen Ende musste ich
mich regelrecht zwingen das Buch zu beenden.
Zudem fällt es mir generell schwer,
mich mit Frauen zu identifizieren, die ihr Dasein einzig und alleine
über ihre Familie definieren. Was soll die Kernaussage des Romans
sein? Heirate und bekomme Kinder, ansonsten ist Dein Leben zu ewiger
Einsamkeit verdammt und Du hast Deinen Zweck auf Erden nicht erfüllt?
Dies halte ich für eine antiquierte Einstellung und ich finde es
traurig, dem Leser zu vermitteln, dass dies die einzig wahre
Erfüllung sein könnte.
Joanne Fedler hat ihre Dialoge durchaus
realitätsnah verfasst. Man könnte sogar meinen, sie hätte ein
Wochenende mit ihren Freundinnen Wort für Wort mitstenographiert. Ob
dies jedoch von schriftstellerischer Leistung zeugt sei
dahingestellt.
Alles in allem konnte „Endlich wieder
Weiberabend“ meinen Ansprüchen an ein Buch nicht genügen. Außer
dem Einstieg war es noch nicht einmal sonderlich amüsant sondern
verbreitete überwiegend eine negative Stimmung erfüllt von
Streitereien und Resignation. Auf den leichten Roman zur Zerstreuung
wartete ich vergebens.
Ich muss sogar sagen, dass ich dieses
Buch sowohl für Zeit- als auch für Papierverschwendung halte. All
dieses belanglose „Blabla“ lässt sich an jeder Ecke finden ohne
dass man dafür ein Buch aufschlagen muss.
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