„Pandemonium“ setzt nahtlos dort
an, wo „Delirium“ aufhörte. Für das Verständnis der Geschichte
ist die Kenntnis des ersten Teils in jedem Falle ratsam.
Lenas Welt ist zusammengebrochen. Ihr
ganzes Leben war geprägt vom Glauben an das System und sie konnte es
kaum erwarten volljährig und von der Krankheit Liebe geheilt zu
werden. Nun hat sich all dies als große Lüge entpuppt, selbst der
Tod ihrer Mutter wurde ihr nur vorgegaukelt.
Nun ist Lena auf der anderen Seite der
Mauer – in der Wildnis. Nur leider ohne ihren geliebten Alex, der
bei der Flucht festgenommen wurde.
Lena kann sich nur schwer in ihrer
neuen Umgebung mit ihren harten Lebensbedingungen zurecht finden. Sie
ist erfüllt von Wut und Hass und so kehrt sie als
Widerstandskämpferin in ihre alte Welt zurück. Ein wahres Feuerwerk
an Ereignissen nimmt seinen Lauf.
Da ich beide Bände in direktem
Anschluss verschlungen habe, habe ich mich fast schon in den
Amor-Triologie-Rausch gelesen.
„Pandemonium“ ist untergliedert in
zwei Zeitebenen. Abwechselnd spielt die Geschichte im jetzt und im
damals. Während sich das aktuelle Geschehen mit Lenas Rückkehr als
Widerstandskämpferin befasst schildern die Kapitel von damals ihre
Zeit unmittelbar nach ihrer Flucht und ihrer Ankunft in der Wildnis.
Ich muss gestehen, dass mich die
Kapitel über das damals nicht wirklich mitreißen konnten. Zu
ausschweifend war der Erzählstil welcher auch für die Geschichte
Nebensächliches bis ins Detail schilderte. Dazu kam, dass mir
sämtliche Charaktere dort unsympathisch waren, allen voran Raven,
bzw. wurden andere dermaßen blass beschrieben, dass ich überhaupt
keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte.
Ganz anders ging es mir mit den
Kapiteln aus der Gegenwart. Hier hatte der Roman die selbe
Suchtwirkung auf mich wie „Delirium“ und ich konnte das Buch kaum
noch aus der Hand legen, so fesselnd und bildhaft beschreibt Lauren
Oliver die Ereignisse. Neben Lena ist mit Julian, der Sohn eines
wichtigen Politikers im Kampf um ein deliriafreies Ameria, ein
weiterer sympathischer Protagonist hinzugekommen. Die beiden geraten
in die Hände von Entführern und schon bald sind die scheinbar
unüberbrückbaren Grenzen und Einstellungen gar nicht mehr so
gravierend.
Wie sollte es auch anders sein – auch
„Pandemonium“ endet mit einem gewaltigen Cliffhanger. Der
Gedanke, erst in ca. einem Jahr zu wissen, wie es weitergeht könnte
einem fast schlaflose Nächte bescheren. Auch wenn man mit dem Ende
ein wenig spekuliert hat ist dennoch alles offen und ich kann mir
noch nicht vorstellen, wie diese Geschichte enden wird geschweige
denn welches Ende ich mir wünsche.
Zwischendurch erinnert mich diese
Dystopie ein wenig an die „Tribute von Panem“. Ich kann die Serie
deswegen jedem empfehlen, der auf der Suche nach adäquatem Ersatz
ist.
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