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Samstag, 24. März 2012

"Die Bucht des grünen Mondes" von Isabel Beto



Ein glücklicher Tag in „Hagenbecks Kuriositätenschau“ nimmt für die junge Amelie ein jähes Ende als ihr Vater ihr eröffnet sie mit dem Kautschukbaron Killian Wittstock zu verheiraten.
Notegedrungen lässt sie ihre Jugendliebe Julius zurück und tritt die lange Reise nach Jamaika an. Am Ziel angekommen erwartet sie eine vollkommen fremde Welt. Das Land ist nicht nur atemberaubend schön, sonder schockiert auch durch Gefahren und Armut. Amelie selbst muss sich um finanzielle Dinge jedoch keine Sorgen machen. Ihr Ehemann gehört zu den reichsten Männern des Landes und pflegt gemeinsam mit seinen Bekannten einen dekadenten Lebensstil. Allerdings kann das Geld sie nicht über die Brutalität von Killian hinwegtrösten. Trost findet sie einzig beim Angestellten ihres Mannes da Silva, für den sie schwärmerische Gefühle entwickelt.
Durch einen Zufall gelangt sie in die Gewalt von Indios und ihr Leben nimmt einmal mehr eine jähe Wendung....

Gleich zu Beginn ihres Romans gelang es Isabell Beto mich in ihren Bann zu ziehen. Leider verlor sie meine Aufmerksamkeit recht schnell wieder. Amelies erste Zeit in der neuen Heimat zieht sich meiner Meinung nach sehr in die Länge. Mit Auftauchen des Indianers Aymáho nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf, wird allerdings auch hier auf Grund ihrer Detailgenauigkeit erneut ausgebremst.
Dazu trug vermutlich auch bei, dass ich in diesem Buch keinen einzigen sympathischen Charakter finden konnte. Amelie wirkt auf der einen Seite sehr naiv, auf der Anderen ist sie sehr tough und versucht ihren Willen durchzusetzen. Diese beiden Wesenszüge werden jeweils in einem solchen Extrem dargestellt, dass sie für mich unvereinbar erscheinen.
Auch für den schönen Indianer Aymáho konnte ich mich leider nicht begeistern. Die seltsamen Lücken in seinem Gedächtnis und deren plötzliche Auflösung wirkten auf mich zu konstruiert.

Schade, ich lese eigentlich sehr gerne Geschichten, die in der Vergangenheit spielen. „Die Bucht des blauen Mondes“ war für mich leider ein Fehlgriff.

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